Heizung wird mit Holzpellets nachgefüllt

Ölheizung austauschen und auf erneuerbare Energien setzen

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March
2023
  1. Wann müssen Sie Ihre Ölheizung austauschen?
  2. Energiegesetz: Kanton Zürich als Vorreiter
  3. Ölheizung austauschen: Alternative Wärmepumpe
  4. Ölheizung austauschen: Alternative Holzheizung
  5. Ölheizung austauschen: Alternative Fernwärme
  6. Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
  7. Wie viel kostet eine Wärmepumpe?
  8. Ölheizung austauschen: Gibt es Fördergelder?
  9. Ist es sinnvoll, eine Ölheizung frühzeitig auszutauschen?

Es gibt zahlreiche Gründe dafür, eine Ölheizung auszutauschen. Weil die Heizung das Ende ihrer Lebensdauer erreicht hat oder weil Sie die Umwelt schonen, das Klima schützen und Ihr Wohnbudget entlasten wollen. Das wird sich wohl auch nicht mehr ändern: Der Klimawandel zwingt uns, unser Verhalten anzupassen und weniger CO2 auszustossen, und die Heizkosten werden wegen der steigenden CO2-Abgaben hoch bleiben, selbst wenn die Ölpreise wieder sinken sollten. Darum sollten sich Wohneigentümer*innen mit einer Ölheizung langsam, aber sicher Gedanken über einen Austausch machen.

Wann müssen Sie Ihre Ölheizung austauschen?

Eine Ölheizung hält im Durchschnitt 20 Jahre lang, ein Heizkessel 15 bis 25 Jahre. Das ist ein paar Jahre länger als andere Heizungen. Dennoch ist der Austausch einer alten durch eine neue Ölheizung nicht mehr sinnvoll und zeitgemäss, obwohl sie weniger kostet als die Alternativen. Zum einen sind die Betriebskosten wegen der hohen Ölpreise und steigenden CO2-Abgaben hoch. Darum rechnen sich die höheren Investitionen in erneuerbare Energien immer schneller. Zum anderen stossen Ölheizungen zu viel Kohlenstoffdioxid aus und sind für den Klimawandel mitverantwortlich. Darum überlegen sich immer mehr Kantone, neue Gas- oder Ölheizungen nur noch in begründeten Ausnahmefällen zu erlauben.

Energiegesetz: Kanton Zürich als Vorreiter

Gas- und Ölheizungen verursachen 40 Prozent des CO2-Ausstosses im Kanton Zürich. Mit dem neuen Energiegesetz, das die Zürcher Stimmbürger*innen mit fast 63 Prozent Ja-Stimmen angenommen haben, müssen Öl- und Gasheizungen seit dem 1. September 2022 am Ende ihrer Lebensdauer mit wenigen Ausnahmen durch ein klimaneutrales Heizsystem ersetzt werden:

  • Eine Wärmepumpe oder eine Holzheizung
  • Anschluss an ein Wärmenetz, wenn mindestens 70 Prozent der Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien, Abwärme oder Abfallverbrennung stammen
  • Anschluss an ein Gasnetz mit mindestens 80 Prozent erneuerbarem Gas oder Abschluss einer Bezugsvereinbarung mit einem Versorger für mindestens 80 Prozent erneuerbares Gas

Das Zürcher Energiegesetz sieht lediglich zwei Ausnahmen vor: Wenn der Umstieg auf erneuerbare Energien technisch unmöglich ist oder wenn die Kosten für ein alternatives Heizsystem über die gesamte Lebensdauer 5 Prozent höher liegen als für eine neue Gas- oder Ölheizung. Keine Ausnahmen gibt es für Neubauten. Erneuerbare Energien sind in Neubauten inzwischen Standard, weil sie energieeffizient, kostenoptimiert und umweltschonend heizen.

Houzy Hint

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Ölheizung austauschen: Alternative Wärmepumpe

Wärmepumpen werden immer beliebter. Die hohen Erdgas- und vor allem Erdölpreise haben diesen Trend beschleunigt und verstärkt. Die Investitionskosten sind höher als für eine neue Ölheizung, dafür sind die Betriebskosten tiefer. Das spricht für eine Wärmepumpe als Alternative zur Ölheizung:

  • Geringe bis keine CO2-Emissionen
  • Keine CO2-Emissionen mit Solarenergie, Wasserkraft oder Windenergie
  • Effizienter Betrieb und einfacher Unterhalt
  • Inverter-Wärmepumpen passen ihre Leistung dem Energiebedarf an
  • Besonders sinnvoll sind Wärmepumpen kombiniert mit energetischen Sanierungen

Houzy Advice

Gut zu wissen

Eine Ölheizung für ein Einfamilienhaus mit einem jährlichen Wärmeenergiebedarf von 14'400 Kilowattstunden stösst laut WWF Schweiz 4'680 Kilogramm CO2 im Jahr aus. Eine Luft-Wärmepumpe (490 Kilogramm) neunmal weniger, eine Erdsonden-Wärmepumpe (380 Kilogramm) zwölfmal weniger.

Ölheizung austauschen: Alternative Holzheizung

Holzheizungen, die Holzpellets, Holzschnitzel oder Stückholz verbrennen, belasten das Klima kaum. Für Einfamilienhäuser eignen sich Pellet- oder Stückholzheizungen, für Mehrfamilienhäuser mit Eigentumswohnungen Pelletheizungen. Das spricht für eine Holzheizung als Alternative zur Ölheizung:

  • Geringe bis keine CO2-Emissionen
  • Holzheizungen sind fast CO2-neutral
  • Minimale Luftbelastung durch Stickoxide oder Feinstaub
  • Hohe Versorgungssicherheit in der waldreichen Schweiz
  • Regionale Energieförderung und Wertschöpfung

Houzy Advice

Gut zu wissen

Eine Pelletheizung für ein Einfamilienhaus mit einem jährlichen Wärmeenergiebedarf von 14'400 Kilowattstunden stösst laut WWF Schweiz 710 Kilogramm CO2 im Jahr aus. Das ist sechsmal weniger als eine Ölheizung.

Ölheizung austauschen: Alternative Fernwärme

Wärmenetze sind in der Schweiz weit verbreitet. Die Wärmezentrale leitet Warmwasser über isolierte Rohre in die Mehr- und Einfamilienhäuser, wo es über Wärmetauscher und -leitungen in die Wohnungen beziehungsweise Zimmer verteilt wird. Das spricht für Fernwärme als Alternative zur Ölheizung:

  • Geringe bis keine CO2-Emissionen
  • Effizienter Betrieb und einfacher Unterhalt
  • Hohe Versorgungssicherheit
  • Geringer Platzbedarf im Keller

Houzy Advice

Gut zu wissen

Die Klimaleistung schwankt je nach Wärmenetz. Am besten sind die Werte für Fernwärme laut WWF Schweiz, wenn das Wärmenetz Holz verbrennt oder die Abwärme von Kehrrichtverbrennungsanlagen (KVA) nutzt.

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Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Wärmepumpen funktionieren wie Kühlschränke – mit dem Unterschied, dass sie Kälte statt Wärme produzieren. Ein Kühlschrank leitet Wärme nach draussen, um Lebensmittel zu kühlen, eine Wärmepumpe nutzt Wärme aus der Umgebung, um das Haus oder die Wohnung zu heizen. In einem konstanten Kreislauf wird ein flüssiges Kältemittel verdampft, verdichtet, verflüssigt und entspannt. Im 3. Schritt «verflüssigen» wird ihm die Wärme mit einem Wärmetauscher entzogen und anschliessend in den Wärmespeicher eingespeist, um das Haus oder die Wohnung zu heizen. Bei Luft-Luft-Wärmepumpen versorgt ein Ventilator die Wärmepumpe mit Wärme aus der Umgebung, bei Luft-Wasser- oder Sole-Wasser-Wärmepumpen transportiert ein Flüssigkreislauf die Wärme aus dem Grundwasser beziehungsweise aus dem Erdreich an die Wärmepumpe.

Wie viel kostet eine Wärmepumpe?

  • Rechnen Sie mit ungefähr 35’000 Franken (einschliesslich Einbau) für eine Luft-Luft-Wärmepumpe. Dazu kommen jährliche Heizkosten von etwa 1’300 Franken und Wartungskosten von etwa 250 Franken.
  • Rechnen Sie mit ungefähr 35’000 Franken (einschliesslich Einbau) für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Dazu kommen jährliche Heizkosten von etwa 1’150 Franken und Wartungskosten von etwa 250 Franken.
  • Rechnen Sie mit 50'000 bis 60’000 Franken (einschliesslich Einbau) für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe. Dazu kommen jährliche Heizkosten von etwa 900 Franken und Wartungskosten von etwa 250 Franken.

Die Zahlen in unseren Beispielen sind lediglich Richtwerte für ein durchschnittliches Einfamilienhaus und eine Familie mit einem durchschnittlichen Heizenergieverbrauch. Berechnen Sie die Investitionskosten für Ihre Wärmepumpe mit dem Houzy Heizungsrechner oder fragen Sie einen geprüften Heizungsmonteur aus Ihrer Region, wenn Sie es genauer wissen wollen.

Ölheizung austauschen - Wärmepumpe vor Einfamilienhaus
Eine Wärmepumpe beansprucht nur wenig Platz und fällt kaum auf.

Ölheizung austauschen: Gibt es Fördergelder?

Das Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen fördert unter anderem die Umstellung auf Heizungen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden, beispielsweise Wärmepumpen. Wie viel hängt von der Wärmepumpe, von der Leistung und vom Standort ab. Mit unserem Heizungsrechner können Sie nicht nur die Investitionskosten für Ihre Wärmepumpe berechnen, sondern auch die Fördergelder, die Sie erhalten würden. Je nach Kanton profitieren Sie von bis zu 8'500 Franken Förderbeiträgen.

Ist es sinnvoll, eine Ölheizung frühzeitig auszutauschen?

Aus ökologischer Sicht unbedingt. Die Klimabelastung und Umweltschäden durch den Betrieb einer Ölheizung sind schwerwiegender als durch Bau, Transport und Installation einer Wärmepumpe. Auch ökonomisch lohnt sich der Austausch in vielen Fällen. Die höhere Anfangsinvestition zahlt sich dank grosszügiger Förderbeiträgen und tieferen Heizkosten schon nach wenigen Jahren aus, besonders in Zeiten hoher Ölpreise und steigender CO2-Abgaben. Ausserdem kosten Unterhalt und Wartung weniger. Ob es sich für Sie lohnt, Ihre Ölheizung vor Ablauf ihrer Lebensdauer auszutauschen, hängt von mehreren Faktoren ab. Eines ist klar: Je älter die Ölheizung ist, desto eher zahlt sich der Austausch aus.

Überlegen Sie sich, Ihre Ölheizung auszutauschen? Mit unserem Heizungsrechner vergleichen Sie die Kosten, die Lebensdauer und den CO2-Ausstoss der Alternativen und finden die richtige Heizung für Ihren persönlichen Energieverbrauch. Der Vergleich berücksichtigt die Lebensdauer der alten Heizung und alle Fördergelder für die neue Heizung.

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