Wintergarten auf Terrasse

Wintergarten planen: Standort, Material, Verglasung und Kosten

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December
2022
  1. Vorteile: Darum lohnt sich ein Wintergarten
  2. Kalt-Wintergarten oder Ganzglas-Wintergarten
  3. Teilisolierter Wintergarten
  4. Warm-Wintergarten oder verglaster Wohnraum
  5. Der richtige Standort für Ihren Wintergarten
  6. Das richtige Material für Ihren Wintergarten
  7. Die richtige Verglasung für Ihren Wintergarten
  8. Sonnenschutz nicht vergessen!
  9. Denken Sie auch an das Raumklima
  10. Machen Sie sich das Leben einfacher
  11. Licht im Wintergarten
  12. Brauchen Sie eine Baubewilligung?
  13. Wintergarten im Stockwerkeigentum
  14. Wie viel kostet ein Wintergarten?

Vermissen Sie die heissen Sommertage und lauen Sommerabende? Wäre es nicht wunderbar, den Sommer zu verlängern? Mit einem Wintergarten oder verglasten Balkon geniessen Sie die Sonne, Natur und Ruhe auch im Winterhalbjahr entspannt, ohne zu frieren oder nass zu werden. Auf was sollten Sie achten und mit wieviel müssen Sie etwa rechnen?

Vorteile: Darum lohnt sich ein Wintergarten

Mit einem Wintergarten vergrössern Sie Ihr Haus um mehr als nur ein Zimmer. Im Winter können Sie draussen sitzen, Sonne tanken und im natürlichen Licht lesen, etwas trinken, arbeiten oder nichts tun. Im Sommer gleicht ein Wintergarten die Temperatur in den angrenzenden Räumen aus und sorgt für tiefere Temperaturen im ganzen Haus. Ausserdem schützt er die Hausfassade vor der Witterung und verbessert als zusätzliche Wärmeisolation die Energiebilanz älterer Häuser.

Kalt-Wintergarten oder Ganzglas-Wintergarten

Ein Kalt-Wintergarten wirkt dank seinen rahmenlosen und mobilen Glaswänden mit thermisch nicht getrennten Aluminium-Profilen besonders leicht und transparent. Er schützt Sie im Sommer vor Wind und Wetter, wird aber nicht beheizt. Darum können Sie ihn im Winter nur nutzen, solange die Sonne länger scheint und die Luft im Wintergarten auf Raumtemperatur aufheizt. Sie können ihn nicht ganzjährig als zusätzlichen Wohnraum benutzen. Dafür können Sie aber beispielsweise Ihre frostempfindlichen Gartenpflanzen oder Topfpflanzen in Ihrem Wintergarten sicher überwintern.

Kalt-Wintergarten
Ein Kalt-Wintergarten schützt Sie im Sommer vor Wind und Wetter, wird aber nicht beheizt.

Teilisolierter Wintergarten

Die meisten teilisolierten Wintergärten verfügen heute über gerahmte Schiebe- oder Faltwandflügel mit thermisch leicht getrennten Profilen und lassen sich grossflächig öffnen. Sie sitzen wie draussen, wenn die Sonne scheint und Sie die Glasflügel öffnen, sind aber sicher vor Regen und Sturm, sobald das Wetter dreht. Der teilisolierte Wintergarten wird bis auf höchstens 10 Grad geheizt. Das reicht, damit er sich sofort auf Raumtemperatur erwärmt, sobald die Sonne im Winter scheint. Weil der Wintergarten nur leicht geheizt wird, müssen Sie keine zusätzlichen Wärmedämmvorschriften einhalten.

Warm-Wintergarten oder verglaster Wohnraum

Ein Warm-Wintergarten ist zusätzlicher Wohnraum. Er wird im Winter auf 15 bis 20 Grad geheizt, oft mit einer Bodenheizung, damit Sie ihn ganzjährig als Esszimmer, Homeoffice oder Wohnzimmer nutzen können. Weil der Raum beheizt wird, muss der Wintergarten höhere Ansprüche an die Verglasung und die Abdichtung erfüllen. Sinnvoll sind eine Dreifachverglasung mit 0,4 bis 0,8 W/m²K Wärmedämmwert und vollisolierte Profile für Wohnraumverglasungen. Ausserdem sind häufig Bodenarbeiten und ein Fundament notwendig. Darum sind Warm-Wintergärten teurer als andere Wintergärten.

Houzy Advice

Gut zu wissen

Das Bundesamt für Energie BFE rät davon ab, Wintergärten zu beheizen. Nur so lasse sich der Energieverbrauch eines Hauses mit passiv erzeugter Solarenergie stabilisieren oder gar senken. Das reicht von Frühling bis Herbst, aber im Winter wird’s im unbeheizten Wintergarten zu kalt.

Wintergarten von innen
Ein Warm-Wintergarten ist ein verglaster Wohnraum, den Sie ganzjährig nutzen können.

Der richtige Standort für Ihren Wintergarten

Vor allem im Winter ist die Ausrichtung entscheidend. Für die optimale Sonneneinstrahlung sollte der Wintergarten nach Süden ausgerichtet sein. Falls er gegen Osten ausgerichtet ist, geniessen Sie die Sonne und ihre Wärme am Morgen, falls er gegen Westen ausgerichtet ist am Abend. Wenn Sie den Wintergarten nach Süden ausrichten, weil Sie Sonnenwärme speichern wollen, brauchen Sie genügend Speichermasse im Wintergarten. Zum Beispiel Massivwände oder Naturstein- oder Keramikböden, die direkt von der Sonne bestrahlt werden, sich aufwärmen und die Sonnenwärme speichern.

Das richtige Material für Ihren Wintergarten

  • Für Wintergärten aus Holz wird in der Regel Brettschichtholz verwendet. Die aus drei Brettern verleimten Balken sind belastbarer, hitzebeständiger und tragfähiger als Holzbalken. Holz dämmt Wärme gut und ist umweltfreundlich, ist aber teuer als Kunststoff und feuchteempfindlich. Darum muss Holz regelmässig gepflegt werden.
  • Kunststoff eignet sich vor allem für kleine Wintergärten, weil er mit der Grösse an Stabilität verliert, und ist günstiger als alle anderen Materialien. Ausserdem ist Kunststoff pflegeleicht und einfach zu reinigen. Weil sich das Material in der Hitze ausdehnen kann, sollte ein Kunststoff-Wintergarten regelmässig kontrolliert werden.
  • Aluminium ist wetterfest und sehr stabil und eignet sich darum auch für grosse Wintergärten. Ausserdem ist Aluminium mit wenig Aufwand zu reinigen und muss kaum gewartet werden. Dafür kostet es mehr als andere Materialien. Aluminium wird manchmal mit Holz kombiniert, weil Holz besser dämmt.
  • Stahl ist sehr strapazierfähig und wird manchmal als Alternative zum matten Aluminium verwendet. Stahl ist günstiger als Aluminium, muss aber wegen seiner Korrosionsanfälligkeit zuerst feuerverzinkt oder galvanisiert werden. Stahl isoliert nicht und setzt Tauwasser ab. Darum wird es vor allem für Gewächshäuser verwendet.

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Die richtige Verglasung für Ihren Wintergarten

  • Einfachverglasung ist eine Glasschicht und dämmt kaum. Darum eignet sie sich nur für einfache Wintergärten, die im Sommer vor Wind und Wetter schützen. Wenn Sie Ihren Wintergarten heizen, geht die meiste Wärme verloren. Ausserdem bricht Einfachglas schnell mit scharfen Bruchkanten.
  • Isolierverglasung sind mehrere Glasscheiben. Der 20 bis 30 Millimeter breite Zwischenraum wird mit Luft gefüllt und abgedichtet, damit das Glas die Wärme isoliert und vor Schall schützt. Heute gibt es ähnliche, aber effizientere Technologien, darum wird Isolierglas kaum noch verwendet.
  • Wärmeschutzverglasung sind zwei oder drei Glasscheiben. Der Zwischenraum wird mit Krypton oder Argon gefüllt und abgedichtet. Ausserdem wird mindestens eine Scheibe mit Metalloxid beschichtet, das den Wärmeverlust minimiert. Edelgas und Metalloxid kombiniert dämmen gut.
  • Dreifachverglasung sind drei Scheiben Glas. Alle Zwischenräume werden wie bei der Wärmeschutzverglasung mit Edelgas gefüllt, zwei Scheiben mit Metalloxid beschichtet. Das minimiert den Wärmeverlust, dämmt die Wärme ausgezeichnet und verhindert, dass die Luft im Wintergarten im Sommer aufgeheizt wird. Dreifach-Verglasung ist der aktuelle technologische Standard.

Verglasung Verwendung für Wintergärten Dämmleistung Dämmwert*
Einfachverglasung selten sehr schlecht grösser als 5 W/m²K
Isolierverglasung selten schlecht 2,5 bis 3 W/m²K
Wärmeschutzverglasung häufig gut 1,1 bis 1,3 W/m²K
Dreifachverglasung häufig sehr gut 0,4 bis 0,8 W/m²K

*Je tiefer der Dämmwert oder U-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung der Verglasung.

Houzy Advice

Gut zu wissen

Dreifachverglasung ist ideal für Warm-Wintergärten, die im Winter beheizt werden. Die Scheiben sind sehr schwer, das muss bei der Konstruktion unbedingt berücksichtigt werden.

Sonnenschutz nicht vergessen!

Im Sommer kann es im Wintergarten heiss werden. Darum braucht ein Wintergarten einen Sonnenschutz, der sinnvollerweise vor dem Glas angebracht wird. Zum Beispiel Jalousien oder Sonnenstoren. Oder Bäume und Sträucher, die natürlichen Schatten spenden. Innen können Sie einen Wintergarten zusätzlich mit Lamellenstoren, leichten Rollos oder Stoffvorhängen beschatten. Wenn Sie das Dach verglasen wollen, ist Sonnenschutzglas eine Überlegung wert, das den Temperaturanstieg im Sommer verlangsamt. Dafür dauert es im Winter auch länger, bis es im Wintergarten behaglich warm ist. Darum ist es sinnvoll, das Dach zumindest teilweise mit anderen Baustoffen zu decken, die gut dämmen.

Wintergarten mit Markisen
Ohne Sonnenschutz wird es im Sommer im Wintergarten extrem heiss

Denken Sie auch an das Raumklima

In einem Wintergarten staut sich die Hitze. Das kann zu Kondenswasser führen, das den Boden, die Konstruktion, die Möbel oder die Pflanzen beschädigt. Darum brauchen Sie ein Lüftungskonzept. Der Wintergarten sollte auf zwei oder besser mehr Seiten grossflächig geöffnet werden können. Mit Klappen im Glasdach, Lüftungsschiebern in den Seitenwänden oder einer Spalt- und Rahmenlüftung sorgen Sie für einen regelmässigen Luftaustausch und ein angenehmes Raumklima im Wintergarten.

Machen Sie sich das Leben einfacher

Ein Elektromotor für den Sonnenschutz ist vor allem bei grösseren Wintergärten sinnvoll. Heute gibt es Steuerungen, die beispielsweise die Jalousien oder Markisen abhängig von der Helligkeit und der Temperatur aus- und einfahren, bei starkem Wind sofort einfahren oder den Lamellenwinkel je nach Lichteinfall optimal einstellen. Viele dieser Funktionen können mit Szenarien einfach programmiert und automatisiert oder über eine Smartphone-App gesteuert werden, auch aus der Ferne.

Sonnenschutz

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Licht im Wintergarten

Als Beleuchtung haben sich LED-Spots bewährt. Sinnvoll sind Lampen aus robustem und gebürstetem Aluminium, die Sie schwenken und allenfalls auch dimmen können. LED-Spots sind energieeffizient, im Gegensatz zu Niedervolt-Spannsystemen, die auch häufig in Wintergärten verwendet werden, weil sie leicht und einfacher zu installieren sind. Falls Sie Ihren Wintergarten mit Stehlampen beleuchten wollen, sollten Sie bei der Planung an die Platzierung der Steckdosen denken.

Brauchen Sie eine Baubewilligung?

Alle Bauten, die fest mit dem Boden verbunden sind, sind bewilligungspflichtig. Sie brauchen also eine Baubewilligung für Ihren Wintergarten. Ausserdem müssen Sie die Grenzabstände und Baulinienabstände berücksichtigen. Am besten erkundigen Sie sich beim Bauamt der Gemeinde und fragen auch gleich, ob ein vereinfachtes Verfahren ohne öffentliche Bekanntmachung und Auflegung möglich sei. Dafür brauchen Sie in der Regel eine schriftliche Einverständniserklärung der Nachbar*innen.

Houzy Advice

Gut zu wissen

Wenn Sie den Wintergarten an das Heizsystem des Hauses anschliessen, zählt er als Wohnfläche und wird der Nutzungsziffer angerechnet. Denken Sie daran, falls Sie die höchstmögliche Wohnfläche für Ihre Parzelle schon ausgenutzt haben.

Wintergarten im Stockwerkeigentum

Besitzen Sie eine Eigentumswohnung und wollen Sie einen Wintergarten im Garten bauen oder Ihren Balkon verglasen? Dafür brauchen Sie das Einverständnis der Stockwerkeigentümergemeinschaft, weil ein Wintergarten oder verglaster Balkon das äussere Gesamterscheinungsbild des Hauses verändert und damit die Interessen der anderen Miteigentümer*innen betrifft. Dafür müssen Sie einen Antrag an die Stockwerkeigentümerversammlung stellen.

Wie viel kostet ein Wintergarten?

Die Kosten hängen von Grösse, Material und Ausbau ab. Für die meisten Wintergärten brauchen Sie ein Fundament, eine Verglasung, mindestens eine Schiebetür, einen Sonnenschutz und allenfalls ein Geländer. Ein kleiner Wintergarten ohne Extras kostet mindestens 20'000 Franken. Allein das Fundament für 15 Quadratmeter Fläche kostet plus/minus 6000 Franken. Pro Quadratmeter Glasfläche sollten Sie mit 1200 Franken oder mehr rechnen. Dazu kommen Kosten für die Schiebetür(en), den Sonnenschutz und die Steuerung. Nach oben ist die Preisskala offen.

Houzy Hint

Tipp

Berücksichtigen Sie auch die Nebenkosten. Dazu zählen die Kosten für den Betrieb, die Heizung und den Unterhalt. Die Heizkosten hängen von der Grösse und vom energetischen Ausbau ab.

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