Wenn die Tage länger und die Abende angenehmer werden, sitzen die meisten gerne an der frischen Luft. Zum Beispiel auf dem Balkon. Wenn Sie ein Haus oder eine Wohnung ohne Gartensitzplatz, Balkon oder Terrasse besitzen, ist ein Balkonanbau durchaus eine Überlegung wert. Einerseits vergrössern Sie Ihren Wohnraum, steigern Ihren Wohnkomfort und verbessern Ihre Lebensqualität. Zum anderen werten Sie das Haus oder die Wohnung mit einer vergleichsweise geringen Investition auf, steigern den Marktwert und verbessern Ihre Verkaufschancen, falls Sie eines Tages verkaufen wollen.
Wo Sie den Balkon anbauen, hängt vom Haus, vom Grundstück und von Ihren Vorlieben ab. Wenn Sie die Morgensonne geniessen und draussen frühstücken wollen, sollten Sie Ihren Balkon nach Osten ausrichten. Wenn Sie, wie die meisten Balkonbesitzer, vor allem vom Vormittag bis zum späten Nachmittag im Freien sein wollen, sollten Sie den Balkon nach Süden ausrichten. Und wenn Sie den Feierabend draussen verbringen wollen, sollten Sie Ihren Balkon nach Westen ausrichten. Die Nordausrichtung ist äusserst unbeliebt, weil der Balkon zu keiner Tageszeit von der Sonne angestrahlt wird.
Sobald Sie wissen, wo Sie Ihren Balkon anbauen wollen, können Sie mit der Planung beginnen. Sinnvollerweise mit einem Statiker, der die Sicherheit und Zuverlässigkeit von Tragwerken im Bauwesen berechnet. Zum einen ist es gefährlich, einen Balkon mit ungenügender Statik zu bauen, zum anderen brauchen Sie die statischen Berechnungen für die Baubewilligung, die Sie vor Baubeginn einholen müssen. Rechnen Sie mit 500 bis 750 Franken für den Statiker und sparen Sie nicht am falschen Ende.
Das Material muss pflegeleicht und stark belastbar sein, weil es tagein, tagaus Wind und Wetter ausgesetzt ist und ein hohes Gewicht tragen muss. Aluminium ist leicht und günstig. Stahl ist etwas teurer und viel schwerer, darum steigen die Belastung für die Fassade und der Aufwand für die Installation. Holz ist zwar belastbar wie Aluminium oder Stahl, muss aber regelmässig behandelt werden, am besten einmal im Jahr. Preislich sind Holz und Stahl in etwa vergleichbar.
Der Anbaubalkon ist eine einfache Konstruktion. Der Balkon steht mit zwei beziehungsweise mit vier Stützen auf dem Boden und wird zusätzlich an der Hausfassade befestigt. Das Gewicht wird halb von den Stützten und halb von der Fassade getragen.
Ein freitragender oder freikragender Balkon wird mit Stahlkonsolen in der Fassade und Geschossdecke verankert und braucht keine Stützen. Darum stört der Balkon das Bild des Hauses am wenigsten und fügt sich harmonisch in die Fassade ein. Die Konstruktion ist allerdings aufwendig, stellt höhere Ansprüche an die Statik als die anderen Varianten und eignet sich nur für Balkone bis 1,70 Meter Tiefe. Ausserdem müssen auskragende Bauteile sorgfältig wärmegedämmt werden. Trotzdem ist der freitragende Balkon für viele Häuser die sinnvollste Variante und eignet sich besonders für Grundstücke in Hanglage oder mit einem unebenen und feuchten Untergrund.
Ein Hängebalkon wird mit Stahlseilen (statt Stahlkonsolen) in der Hausfassade verankert und braucht darum, wie der freitragende Balkon, keine störenden Stützpfeiler. Auf den ersten Blick wirkt er auch freischwebend, braucht allerdings keine Stahlbetondecke. Dafür unterliegt der Hängebalkon denselben Einschränkungen wie der freitragende Balkon: Die Konstruktion ist aufwendig, stellt höhere Ansprüche an die Statik und eignet sich nur für Balkone bis 1,70 Meter Tiefe.
Der Vorstellbalkon steht auf zwei beziehungsweise vier Stützen, belastet die Fassade am wenigsten und eignet sich vor allem für Häuser, wo die Varianten 1 bis 3 aus baulichen Gründen nicht in Frage kommen. Beim selbsttragenden Vorstellbalkon tragen vier Stützen das Gewicht und der Balkon wird lediglich mit Gleitwandankern an der Hausfassade befestigt. Beim teilselbsttragenden Vorstellbalkon tragen zwei Stützen das Gewicht und der Balkon wird, wie beim freitragenden Balkon, in der Fassade verankert.
Rechnen Sie mit Materialkosten von 800 bis 2'400 Franken pro Quadratmeter, je nach Variante:
Dazu kommen die Kosten für die Statikberechnung (500 bis 750 Franken), die Arbeit (70 bis 105 Franken in der Stunde), das Geländer und die Balkontüre. Rechnen Sie überschlagsmässig mit 25'000 Franken für einen einfachen, acht Quadratmeter grossen Balkon mit Flachstäben als Geländer und 6'000 bis 8'000 Franken für die Balkontüre (Durchbruch, Material und Installation).
Ja. Am besten erkundigen Sie sich beim Bauamt Ihrer Wohngemeinde. Solange keine Interessen Dritter beeinträchtigt werden, gilt ein vereinfachtes und beschleunigtes Bewilligungsverfahren, im Kanton Zürich beispielsweise das Anzeigeverfahren. Das Verfahren dauert nur 30 Tage, das Bauprojekt muss weder ausgesteckt noch öffentlich bekanntgemacht werden und es gibt keine Rekursmöglichkeit. Allerdings kann das Bauamt ein ordentliches (und längeres) Baubewilligungsverfahren anordnen, falls Drittinteressen tangiert werden. Darum sollten Sie vorher mit Ihren Nachbarn reden, die allenfalls von Ihrem Balkonanbau beeinträchtigt werden könnten, und ihre schriftliche Zustimmung einholen.
Ja. Sie brauchen das Einverständnis der Stockwerkeigentümergemeinschaft, weil ein Balkonanbau das äussere Gesamterscheinungsbild des Hauses verändert und die Interessen der anderen Miteigentümer*innen tangiert. Für den Anbau müssen Sie einen Antrag an die Stockwerkeigentümerversammlung stellen. Ohne Einwilligung gilt der Balkonanbau als unbewilligter Eingriff in die gemeinschaftliche Bausubstanz – Ihre Miteigentümer*innen können klagen und den Rückbau auf Ihre Kosten verlangen. Darum sollten Sie schon vor der Planung mit allen reden. Noch besser: Planen Sie das Projekt gemeinsam. Wenn nur ein Eigentümer einen Balkon anbaut, stört der Anbau das Gesamtbild des Hauses.
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