Wenn Sie ein älteres Haus oder eine ältere Wohnung besitzen oder kaufen, werden Sie sich früher oder später Gedanken über die eine oder andere Renovation oder Sanierung machen. Viele Wohneigentümer*innen planen solche Massnahmen Schritt für Schritt, um die Kosten aufteilen und die werterhaltenden Investitionen in mehreren Steuerperioden von ihrem Einkommen abziehen zu können. Neben energetischen Massnahmen, welche die Energieeffizienz optimieren, setzen die meisten Renovationen oder Sanierungen in der Küche oder im Badezimmer an. Sie sind in älteren Häusern kleiner als heute üblich, technisch nicht mehr auf dem neuesten Stand und unpraktisch eingerichtet. Darum verbessert eine Badrenovation oder Küchenrenovation die Wohn- und damit die Lebensqualität und steigert den Immobilienwert.
Küchen in älteren Häusern oder Wohnungen sind für unsere heutigen Ansprüche eher klein. Wenn Sie mehr Raum wünschen, können Sie allenfalls eine nicht tragende Mauer zum Ess- und/oder Wohnzimmer einreissen oder zumindest eine Durchreiche einrichten und die Küche zur modernen Wohnküche oder zur offenen Küche machen. Falls Sie die Fläche vergrössern können, ist es auch denkbar, eine Kochinsel in der Mitte der grösseren Küche zu installieren. Wenn das nicht möglich ist, ist schon mit wenig Aufwand relativ viel möglich (siehe unseren Artikel «Küchenplanung: Schritt für Schritt zu Ihrer Traumküche»). Zum Beispiel mit neuen Küchenfronten, Materialien, Arbeitsplatten und Küchenrückwänden oder einem modernen und pflegeleichten Boden. Wenn die Küchenmöbel noch gut im Schuss sind genügt es allenfalls, nur die Fronten und Türen zu ersetzen. Etwas, das Sie bei einer Küchenrenovation bestimmt austauschen werden, sind die Küchengeräte. Achten Sie hier auf die Energieeffizienzklasse. Energieeffiziente Geräte sparen Strom und refinanzieren so zumindest einen Teil der Küchenrenovation.
Das Badezimmer vergrössern ist in vielen Fällen schwieriger als die Küche vergrössern. Neue Nassräume nachträglich einbauen ist schwierig und stellt hohe Anforderungen an die Bauteile des Hauses, vor allem wegen der Feuchtigkeit und Nässe. Allenfalls können die bisherigen Nassräume anders aufgeteilt werden oder eine neue Toilette ergänzt das bisherige Badezimmer, damit dort mehr Raum entsteht. So könnten die Funktionen auf zwei Räume aufgeteilt werden und im neuen Badezimmer wäre zum Beispiel Platz für eine grosse Regenwalddusche, einen grosszügigen Waschtisch mit Unterbau für zwei Personen oder einen Whirlpool statt einer Badewanne. Mehr Inspirationen finden Sie in unserem Artikel «Badezimmerplanung: 13 Tipps für Ihr neues Traumbad». Oft genügen schon neue Plättli oder eine Dampfdusche, um ein in die Jahre gekommenes Badezimmer mit wenig Aufwand aufzuwerten.
In Küche und Bad brauchen Sie Wasser. Darum lohnt es sich, auch die Wasserleitungen zu ersetzen oder zu sanieren, sobald Sie Küche und Bad renovieren. Leitungen aus verzinktem Stahl haben eine Lebensdauer von 30 Jahren, solche aus Kupfer oder Chromstahl-PEX-Verbundrohren 50 Jahren. Wenn rostbraunes Wasser aus dem Hahn läuft, sollten Sie die Wasserqualität prüfen und die Leitungen allenfalls ersetzen lassen. Kupfer- oder Stahlleitungen, die älter als 50 Jahre, undicht oder brüchig sind, sollten ersetzt werden. Wenn Sie mit dem Ersatz noch bis zur Gesamtsanierung des Hauses warten wollen, können Sie die Rohre von innen sanieren lassen. Das ist einfacher und natürlich günstiger. Für die Innensanierung werden die Rohre gereinigt, aufgeraut und neu beschichtet. Achten Sie darauf, dass die Handwerker die Rohre mit Keramik-Polymer oder Produkten auf mineralischer Basis statt mit Epoxidharz beschichten.
Wer in einem älteren Haus oder in einer älteren Wohnung lebt, kennt das Problem: Es fehlen Steckdosen oder sie sind am falschen Ort. Früher haben zwei bis vier Stromanschlüsse pro Zimmer gereicht, heute können es nicht genug sein. Zum Beispiel für die Kaffeemaschine, die Mikrowelle oder den Mixer in der Küche. Darum sollten Sie bei der Küchen- und der Badrenovation auch gleich die Hauselektrik sanieren. Wenn Sie nur mehr Stromanschlüsse brauchen, genügt eine Teilsanierung mit einem neuen Sicherungskasten und neuen Steckdosen oder Lichtschaltern. Wenn Sie die Hauselektrik den Sicherheitsstandards und Komfortansprüchen von heute anpassen wollen, kommen Sie wohl kaum um eine Vollsanierung mit neuen Kabeln herum. Bitten Sie die Elektriker, die Kabel in Leerrohren zu verlegen, damit Sie später andere Stromkabel oder Netzwerkkabel einziehen können, ohne die Wand wieder aufstemmen zu müssen.
Einfachere Renovationen können Sie mit Badspezialisten oder Küchenexperten aus unserem Netzwerk planen und umsetzen. Je komplexer und umfangreicher die Massnahmen, desto sinnvoller ist es, das Renovationsprojekt einem Profi anzuvertrauen: