Heizung in Einfamilienhaus

Energiepreise: Können Sie sich Ihre Gas- oder Ölheizung noch leisten?

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September
2022
  1. 163 Franken mehr Heizkosten im Monat
  2. Update der Energiepreise und Energiekosten
  3. Heizungsrechner: Berechnen Sie Ihr Sparpotenzial
  4. Energierechner: Berechnen Sie die Energieeffizienz
  5. Zehn Energiespartipps für den bevorstehenden Winter

Haben Sie das Heizöl für Ihre Ölheizung oder das Gas für Ihre Gasheizung für den nächsten Winter schon bestellt? Falls ja, hat die Rechnung Sie wahrscheinlich mehrmals leer schlucken lassen: In nur einem Jahr hat sich beispielsweise der Heizölpreis von 83.52 auf 165,74 Franken für 100 Liter (Stand: 16. August 2022) fast verdoppelt. Seit dem Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine am 24. Februar schwanken die Preise für Erdöl und Erdgas stark. Die drei wichtigsten Gründe für diese Energiepreisentwicklung:

  • Der Krieg in der Ukraine sorgt für geopolitische und verstärkt die wirtschaftliche Unsicherheit.
  • Die Produktionssteigerungen der OPEC konnten den Rückgang der osteuropäischen Lieferungen nicht kompensieren.
  • Seit dem Fall der meisten Corona-Einschränkungen ist die Nachfrage nach Erdöl stark gestiegen.

163 Franken höhere Heizkosten im Monat

Das durchschnittliche Einfamilienhaus ist in der Schweiz 140 Quadratmeter gross und verbraucht 17 Liter Heizöl pro Quadratmeter im Jahr für Raumwärme und Warmwasseraufbereitung. Diese 2'380 Liter Heizöl (140 Quadratmeter x 17 Liter) kosten heute fast 4'000 Franken statt knapp 2'000 Franken im August 2021. Das sind 2'000 Franken im Jahr oder 163 Franken im Monat mehr Heizkosten. Jeden Monat, nicht nur in der Heizsaison. Ausserdem sind die hohen Energiepreise neben den steigenden Preisen für Lebensmittel und Rohstoffe hauptverantwortlich für die Inflation und damit die höheren Hypothekarzinsen in der Schweiz.

Houzy Advice

Gut zu wissen

Ziel der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich für energetisch sanierte Altbauten sind 8 l/m2. Neubauten nach dem Minergie-Standard dürfen nicht mehr als 5 l/m2 verbrauchen.

Houzy Hint

Tipp

Gemäss HeizOel24 liegen die durchschnittlichen Lieferfristen für Heizöl in der Schweiz aktuell bei 20 Arbeitstagen. Das ist fast ein Monat. Darum sollten Sie bald bestellen, bevor die Temperaturen fallen.

Update der Energiepreise und Energiekosten

Rohstoffexperten gehen davon aus, dass die Energiepreise hoch bleiben werden. Deshalb haben wir in unserem Heizungsrechner die Betriebskostenrechnung für Ölheizungen und für Gasheizungen mit den höheren Energiepreisen aktualisiert. Gleichzeitig haben wir die Betriebskostenrechnung für Holzheizungen angepasst, weil die Preise für Pellets wegen der gestiegenen Nachfrage in einem Jahr um 50 Prozent gestiegen sind. Wir aktualisieren unsere Berechnungen regelmässig, damit alle Ergebnisse immer aktuell und aussagekräftig sind. Das gilt sowohl für den Heizungsrechner als auch für den Energierechner.

Heizungsrechner: Berechnen Sie Ihr Sparpotenzial

Mit unserem Heizungsrechner können Sie Betriebskosten, CO2-Ausstoss und Restlebensdauer Ihrer Öl- oder Gasheizung berechnen und beispielsweise mit einer Wärmepumpe vergleichen. Der Vergleich berücksichtigt die Lage des Hauses, die Restlaufzeit Ihrer Heizung und andere Faktoren. Unter anderem die Investitionskosten und Fördergelder, Ihren Energiebedarf, die laufenden Kosten und die Umweltverträglichkeit. Nach der Analyse wissen Sie, wie viel Sie die Heizung kostet, wie viel Geld Sie sparen, wie viel weniger Kohlenstoffdioxid die neue Heizung ausstösst und wie schnell sich Ihre Investition amortisiert.

Wegen der hohen Erdgas- und Heizölpreise rechnet sich eine Wärmepumpe als Alternative noch schneller. Eine Luftwärmepumpe für ein durchschnittliches Einfamilienhaus kostet etwa 9'000 Franken mehr als eine Ölheizung, dafür sind ihre jährlichen Betriebskosten ungefähr 2'000 Franken tiefer. Die Wärmepumpe amortisiert sich nach viereinhalb Jahren, ab dem fünften Jahr sparen Sie 2'000 Franken jährlich.

Allerdings ist es aus gesamtwirtschaftlichen Überlegungen und wegen der Stromversorgungssicherheit in der Schweiz sinnvoller, wenn alte Ölheizungen erst nach dem Winter 2022/23 durch Wärmepumpen ersetzt werden. Öl dürfte im Winter eher verfügbar sein als Strom, der zu einem grossen Teil in Deutschland aus Gas produziert wird und in die Schweiz eingeführt werden muss.

Houzy Hint

Tipp

Im Artikel «CO2-Emissionen von Heizungen» erfahren Sie, wie Sie die Umwelt schützen und Geld sparen, und im Artikel «Wärmepumpe: Kosten, Vorteile und Förderbeiträge» alles über Wärmepumpen.

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Houzy Heizungsrechner

Mit dem kostenlosen Heizungsrechner können Sie anhand weniger Angaben die Kosten und den CO2-Ausstoss Ihrer Heizung berechnen und mit anderen Heizsystemen vergleichen.
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Energierechner: Berechnen Sie die Energieeffizienz

Mit unserem Energierechner prüfen Sie die Energieeffizienz Ihres Hauses und simulieren die Auswirkungen energetischer Sanierungen auf Energieverbrauch, Heizkosten sowie CO2-Ausstoss. Ausserdem können Sie die Investitionskosten, die Fördergelder und das Sparpotenzial berechnen. Mit einer neuen Heizung, neuen Fenstern und einer besseren Aussendämmung senken Sie Ihre Energiekosten im Schnitt um 60 Prozent. Um herauszufinden, wie energetische Sanierungen die Energieeffizienz beeinflussen, können Sie energetische Massnahmen einzeln oder kombiniert simulieren. Beispielsweise eine Fassadendämmung, neue Fenster und eine Wärmepumpe. Sie sehen auf einen Blick, wie sich die Massnahmen auf die Energieeffizienz auswirken, wie viel Energie Sie sparen und um wie viel Sie Ihren CO2-Ausstoss senken.

Houzy Hint

Tipp

Im Artikel «Haus oder Wohnung energetisch sanieren» lesen Sie, wie Sie die Massnahmen Schritt für Schritt umsetzen, und können eine Checkliste herunterladen, die Sie sicher durch den Prozess führt.

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Houzy Energierechner

Prüfen Sie ganz einfach das Sparpotential und die Investitionskosten einer energetischen Sanierung.
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Zehn Energiespartipps für den bevorstehenden Winter

Ein Schweizer Privathaushalt verbraucht im Durchschnitt 22 Prozent seiner Energie für die Heizung und 14 Prozent für die Warmwasseraufbereitung. Das ist mehr als ein Drittel seines gesamten Energieverbrauchs. Mit diesen zehn Tipps können Sie im nächsten Winter ohne Komfortverlust Energie und damit Geld sparen und gleichzeitig den CO2-Ausstoss senken:

  1. Nicht zu viel heizen: «Ein Grad weniger heizen spart sieben Prozent des Gesamt-Heizverbrauchs», antwortete Umweltökonom Harald Mayr von der Universität Zürich in einem Interview mit SRF. Senken Sie die Raumtemperatur in häufig benutzten Räumen auf 20 oder 21 Grad und im Schlafzimmer auf 18 Grad. Für ältere Menschen empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit ein Grad mehr. Tragen Sie dafür einen Pullover im Haus oder in der Wohnung statt nur ein T-Shirt.
  2. Nicht zu wenig heizen: Achten Sie aber darauf, dass die Raumtemperatur in keinem Raum unter 18 Grad fällt. Sonst kann die Luft an kühleren Aussenwänden oder Fensterrahmen kondensieren und sich dort Feuchtigkeit bilden, die zu Schimmel führen kann. Das ist schlecht für die Bausubstanz und für Ihre Gesundheit.
  3. Richtig lüften: Zu viel heizen kann auch Ihre Gesundheit gefährden. Wenn die Luft zu trocken ist, können Ihre Haut und Schleimhäute austrocknen, das begünstigt beispielsweise Allergien, Atemwegsinfektionen oder Hautausschläge. Ausserdem schlafen viele Menschen schlecht oder unruhig, wenn die Raumtemperatur zu hoch und die Luft zu trocken ist. Darum ist es wichtig, dass Sie mehrmals täglich kurz stosslüften, aber nicht die Fenster kippen.
  4. Schlau heizen: Montieren Sie smarte Thermostate, die nur heizen, wenn es nötig ist. Richtig intelligente Geräte senken die Raumtemperatur automatisch, sobald Sie die Fenster öffnen oder Ihr Haus beziehungsweise Ihre Wohnung verlassen.
  5. Raumwärme schützen: Schliessen Sie alle Fenster- und Rollläden, wenn es draussen kalt ist, vor allem nachts. Und ziehen Sie die Vorhänge zu.
  6. Sonnenwärme nutzen: Öffnen Sie alle Roll- und Fensterläden, sobald die Sonne scheint. Auch in wenig benutzten oder unbenutzten Räumen.
  7. Heizkörper freihalten: Verdecken Sie die Heizkörper oder Radiatoren nicht mit dicken Nachtvorhängen oder Möbeln. Die Wärme sollte ungehindert im Raum zirkulieren können.
  8. Duschen statt baden: Fünf Minuten duschen verbraucht halb so viel Energie wie baden.
  9. Sparsam abwaschen: Ein Geschirrspüler im Eco-Modus verbraucht 60 Prozent weniger Energie als das Geschirr von Hand abwaschen.
  10. Sparsam waschen: Der Eco-Modus senkt den Energieverbrauch von Waschmaschinen um einen Viertel. Mit 20 statt 40 bis 60 Grad waschen verbraucht auch einen Viertel weniger Energie. Im Eco-Modus mit 20 Grad waschen senkt den Energieverbrauch im Vergleich mit einem normalen 40-bis-60-Grad-Waschgang um 93 Prozent – normal verschmutzte Wäsche wird genauso sauber.

Houzy Hint

Tipp

Wenn Sie ältere Elektrogeräte besitzen, sollten Sie ihre Energieeffizienzklasse prüfen. Ob sich ein Ersatz lohnt, erfahren Sie im Artikel «Energieeffizienz: Neue Energielabels für Haushaltgeräte».

Frau sitzt auf Sofa und liest ein Buch
Ein Grad weniger heizen spart sieben Prozent Heizenergie. Da lohnt es sich, einen Pullover zu tragen.

Houzy Advice

Gut zu wissen

Allerdings ist es aus gesamtwirtschaftlichen Überlegungen und wegen der Stromversorgungssicherheit in der Schweiz sinnvoller, wenn alte Ölheizungen erst nach dem Winter 2022/23 durch Wärmepumpen ersetzt werden. Öl dürfte im Winter eher verfügbar sein als Strom, der zu einem grossen Teil in Deutschland aus Gas produziert wird und in die Schweiz eingeführt werden muss.

Haben Sie genug von hohen Erdgas- oder Heizölrechnungen? Simulieren Sie mit unserem Energierechner die Auswirkungen von energetischen Sanierungen auf Energieverbrauch, Heizkosten sowie CO2-Ausstoss und berechnen Sie Ihr Sparpotenzial. Mit einer neuen Heizung, neuen Fenstern und einer besseren Aussendämmung können Sie 60 Prozent Heizkosten sparen. Allerdings brauchen Sie etwas Geduld: Viele Heizungsinstallateure haben aktuell viel zu tun, weil die Nachfrage nach Wärmepumpen so hoch ist wie noch nie.

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